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Auswahl eines Fotografen - 5 Punkte auf welche man für die Beauftragung eines Immobilienfotografen achten sollte

BusinessPatrick ZasadaComment

Hotels, Wohngesellschaften, Vermieter, Immobilien Makler, Architekten, Restaurants, Geschäfte, Großkonzerne, Büroparks und viele mehr benötigen Immobilienfotografen. Wir haben viele Abonnenten und Interessierte die unsere Arbeit verfolgen und nun selbst auf der Suche nach einem Architektur- und Immobilienfotografen sind. So Leid es uns tut, müssten wir viele kleinere Aufträge abweisen, da die Kunden einfach zu weit weg wohnen, als dass es sich für uns rentieren würde. Nichtsdestotrotz möchten wir zumindest dabei helfen können, was die Auswahl des Fotografen in Ihrer Umgebung angeht. Unsere Checkliste hilft Auftraggebern bei der richtigen Auswahl des Immobilienfotografen.


1. Qualität und Thematik des Portfolios

  • Zunächst sollten Sie einmal auf die thematische Ausdehnung des Fotografen achten. Zeigt er auf seiner Webseite Portraits, Food-Fotografien und Architektur, wird es sich vermutlich um keinen Spezialisten im Bereich der Immobilienfotografie handeln.
  • Wie viele Bilder zeigt der Fotograf? Können Sie auf dem Webseite nur ein paar schöne Fotos finden, dann hat der Fotograf ggf. hin und wieder mal Glückstreffer gelandet und möchte Ihnen lediglich nur diese zeigen, oder er hat nicht besonders viele Aufträge und es fehlt somit an Erfahrung. Finden Sie hingegen viele großartige Bilder, spricht dies für einen konstante Leistung.
  • Wirken die Bilder realistisch? Zu natürlich muss ein Bild selbstverständlich nicht aussehen, soll es bei Werbefotografien sogar oft nicht. Wenn Sie sich aber ein Bild angucken und es weniger an ein Foto, als, viel mehr an eine im Computer erstellte 3D-Grafik erinnert, hat der Fotograf das Ziel verfehlt. Dieser grafische Stil ist unter Architekten weit verbreitet und hat seinen Ursprung in der Gebäudesimulation und Projektplanung, welche vor dem Bau stattfinden, um eine grobe Vorstellung der Immobilie zu ermöglichen. Für die Kundenakquise und Vermarktung einer fertiggestellten Immobilie ist dieser Stil aber völlig ungeeignet. Zwar mögen die Bilder ihrem Geschmack entsprechen, allerdings sieht Ihr Kunde in den Bildern kein greifbares Produkt welches es zu kaufen gilt, sondern ein nicht fertiggestelltes Modell. Was passiert ist, dass der potentielle Kunde bevor er überhaupt anfängt zu lesen, das Fenster schließt, auf die nächste Seite klickt und sich denkt: „Eventuell schaue ich mal später dort vorbei.“
  • Schöne Bilder allein reichen nicht aus, achten Sie auf handwerkliche Details! Möchten Sie beispielsweise Büroflächen vermieten, werden Sie potentielle Kunden aus der Medien- und Designbranche mit mittelmäßigen Bildern nicht beeindrucken können. Was Sie benötigen sind technisch perfekte Bilder, mit einem einzigartigem Stil und Wow-Effekt. Weichen die Bilder von der Symmetrie ab? Sehen Sie bei Innenaufnahmen stürzende Linien? Gibt es Über- oder Unterbelichtete Bereiche (z.B.: dunkle Ecken und überbelichtete Fenster)? Sind an den Wänden und Decken ggf. Flecken vorhanden? Falls Sie einige dieser Fragen mit Ja beantworten können, ist das Zeichen mangelnden Handwerks. Darrüberhinaus sollte die Bilder eine klare Sprache vermitteln, kleine unbeabsichtigte Strukturen wirken oft ablenkend. Dazu gehören z.B. Kondensstreifen am Himmel, Reflexionen und Spiegelungen an glatten Flächen oder Falten auf Stoffbezügen.
  • Bei Innenaufnahmen kommt es nicht nur darauf an, die Innenräume in einem einzigartigen Licht strahlen zu lassen, gleichzeitig sollten durch die Fenster Details im Außenbereich erkennbar sein. Der potentielle Mieter, Gast oder Käufer interessiert sich letztendlich auch für die Lage (Hat das Zimmer einen schönen Ausblick auf den Garten, oder zeigt es Richtung Autobahn?; Befindet sich das Zimmer auf der sonnigen Seite, oder liegt es im Schatten?; Befinden sich schützende Bäume vor dem Fenster, oder kann mir der Nachbar direkt auf den Frühstückstisch gucken?). Insofern sollten Überbelichtungen im Bild verhindert werden, diese wirken sich eben nicht nur auf die Bildsprache aus; korrekt Belichtete Fenster haben also auch ihren ganz praktischen Nutzen: Sie geben zusätzliche Informationen über die Lage und Umgebeung.

 

2. Auftritt und Umfang der Webseite

  • Welchen Eindruck erweckt die Internetseite des Fotografen auf Sie? Falls diese eher mittelmäßig auf Sie wirkt, sollten Sie vorsichtig sein. Vergleichen Sie die Homepages der Fotografen miteinander! Wie soll Ihnen jemand, dessen eigener Internettauftritt eher mittelmäßig ist, dabei helfen Neukunden, durch einen professionellen Internetauftritt und aussagekräftige Bilder, zu beeindrucken? Ich glaube nicht, dass dies erfolgreich funktionieren kann. Einem Fotografen mit einer mittelmäßigen Homepage fehlt es entweder an Sinn für Ästhetik oder an zielgruppenorientierten Marketing Fähigkeiten. Letzterer ist für Werbe- und Immobilienfotografen aber besonders wichtig. Letztendlich benötigen Sie keine Schnappschüsse für Jedermann, sondern die besten Bilder mit einer an Ihre Zielgruppe angepassten Aussage!
  • Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft den Umfang der Homepage. Während der Vorbesprechung ist es oft nicht möglich alle relevanten Fragen zu klären, da entweder die Zeit fehlt, oder einem, im Nachhinein wichtige Punkte, gar nicht eingefallen sind. Schließlich kann man nicht an alles denken. Daher ist es von Vorteil, wenn auf der Homepage ein hilfreicher FAQ-Teil vorzufinden ist. Das wichtigste ist jedoch, dass Sie die AGB im Vorfeld online einsehen können, um keine bösen Überraschungen zu erleben!

 

3. Interesse an Ihrem Unternehmen

Zeigt der Fotograf Interesse an Ihrem Unternehmen oder Ihr aktuelles Projekt? Beim ersten Kontakt sollte der Fotograf Neugierig sein und wissen wollen was Ihr Unternehmen anbietet, wie groß es ist und wer zu Ihren Kunden gehört. Zudem muss geklärt werden, welches Ziel Sie mit den Bildern verfolgen und wozu Sie diese benötigen, erst zum Schluss wird über die Anzahl der Bilder beraten. Diese Punkte sind daher relevant, weil die Bilder ihren praktischen Nutzen (Kunden akquirieren) nur dann erfüllen können, wenn Sie an die jeweilige Zielgruppe angepasst sind. Dazu muss der Fotograf wissen, wer zu Ihrer Zielgruppe gehört.

 

4. Transparenz und Preisgestaltung

  • Welche Kosten kommen auf Sie zu? Dies ist sicherlich ein relevanter Punkt. Seien Sie vorsichtig bei Dienstleistern, welche mit Tagessätzen arbeiten. Stellen Sie sich vor, dass Sie Wochen zuvor einen festen Termin vereinbart haben. Vorher haben Sie noch Geld investiert um Unkraut zu entfernen, Renovationen vorzunehmen und das Gebäude für die Bilder nochmal grundreinigen zu lassen. Nun benötigen Sie rund 15 Außenaufnahmen für Ihre Homepage. Leider ist an dem vereinbarten Termin das Wetter, entgegen der Wettervorhersage, schlecht. Es wurden nur 3 Bilder gemacht und diese wirken düster und verregnet. Dies ist nun nicht die Schuld des Fotografen, allerdings haben Sie kein einziges Bild erhalten, welches sich für Ihre Webseite eignet. Trotzdem müssen Sie den kompletten Tagessatz bezahlen. Für einen zweiten Termin kommen also weitere ungeplante Kosten auf Sie zu. Arbeiten Sie lieber mit Festpreisen für die jeweilige Anzahl an Bildern, welche Sie benötigen. Schafft der Fotograf es nur 3 gute Bilder zu erstellen, anstatt der ausgemachten 15 Stück, muss er eben nochmal hinfahren sobald das Wetter besser ist. Hier wissen Sie von Anfang an, was auf Sie zukommt und was Sie für Ihr Geld erwarten können!
  • Doch was ist mit den Bildrechten? Gehen Sie auf die Webseite des Fotografen und gucken Sie entweder in die FAQs oder in die AGB. Manche Fotografen räumen Ihnen nur beschränkte Nutzungsrechte ein. Oft ist es so, dass Sie die Bilder ausschließlich für Ihre eigene Webseite oder nur für ein bestimmtes, zeitlich eingeschränktes, Projekt nutzen dürfen. Möchten Sie die Bilder hingegen in einer Broschüre drucken, kommen Folgekosten auf Sie zu.
  • Ist die Bildbearbeitung im Preis mitinbegriffen, oder zahlen Sie ausschließlich für die fotografische Dienstleistung? Was ist mit den Reisekosten? Und in welchem Dateiformat/Auflösung bekommen Sie die Bilder? Und wie viele Bilder erhalten Sie bzw. was müssen Sie zahlen, wenn Sie doch mehr Bilder benötigen, als ursprünglich angenommen? Diese Punkte müssen im Vorfeld alle geklärt werden, diese und weitere Punkte finden Sie alle in den AGB.

 

5. Kommunikation und Schnelligkeit

Findet ein Vorgespräch statt und wie schnell läuft die Kommunikation mit dem Fotografen ab? Sie haben eine E-Mail mit einer Anfrage verschickt und erhalten die Antwort erst drei Tage später? Stellen Sie sich hier die Frage, wie schnell und zielgerichtet der Fotograf arbeitet. Wenn dieser bereits drei Werktage benötigt um auf eine geschäftliche Anfrage zu reagieren, wie lange wird sich die Bildbearbeitung wohl hinziehen?

Womöglich besteht Ihr Ziel darin Neukunden durch professionelle Fotos zu gewinnen, dafür benötigen Sie exzellente Bilder Ihrer Räumlichkeiten für ein Buchungsportal. Wann das Fotoshooting stattfinden kann, ist selbstverständlich von vielen Faktoren abhängig. Dazu gehört das Wetter, schließlich wirken auch Innenräume düster, wenn draußen gerade ein Sturm weht. Aber nichts ist ärgerlicher als wenn Sie dich Bildbearbeitung über mehrere Wochen erstreckt, weil der Fotograf langsam arbeitet und nicht zielgerichtet an die Sache rangeht. Und diese Zeit ist Ihr Geld! Wenn Sie eine Bürofläche für 7.000€ im Monat an eine Firma vermieten möchten und diese derzeit leer steht, ist es doch von Vorteil, die Fläche so schnell wie möglich zu vermieten um Umsatz zu generieren. Klar, ohne Fotos oder nur mit Handybildern wird es schwer sein, Ihre potentiellen Kunden zu überzeugen bei Ihnen für einen Besichtigungstermin vorbeizukommen. Wenn Fotograf A nur zwei Wochen für die Bildbearbeitung benötigt, während Fotograf B sich vier Wochen Zeit nimmt, bis er Ihnen die Bilder übergibt, so wird sich diese zeitliche Verzögerung fortpflanzen und sie werden Ihre Räumlichkeiten höchstwahrscheinlich erst zwei Wochen später vermieten können. Fotograf B hat Sie also faktisch 3.500€ mehr gekostet, als Fotograf A.

Die Schnelligkeit und Ausführlichkeit in der Kommunikation bietet Ihnen einen ersten Anhaltspunkt auf die Arbeitsweise des Fotografen. Selbstverständlich gibt es hier auch Ausnahmen: Möglicherweise ist der Fotograf gerade im Urlaub und verfügt nur eingeschränkt über Zugriff aufs Internet. Gibt es eine gute Erklärung, dürfen Sie dies natürlich entschuldigen.